Kurzinfos

Was bedeutet "Babili"?

"Babili" ist ein Wort auf Bambara und bedeutet "Brücke". Bambara ist eine weit verbreitete Sprache in Westafrika und Hauptverkehrssprache in Mali.

Wie entstand der Verein?

Wir, eine Gruppe jugendlicher Leute aus Österreich, unternahmen im Sommer 2007 eine Begegnungsreise nach Mali. Aus den Erfahrungen dieser Reise entstand in der Folge unser Verein Babili, der nun eine Brücke zwischen Österreich und Mali sein will.

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Was sind unsere Anliegen?

  • Aufbau und Vertiefung von Freundschaften zwischen den beiden Ländern
  • Unterstützung von Projekten der malischen Bevölkerung
  • Sensibilisierung der Menschen in Österreich für die Probleme und Anliegen, als auch für die kulturellen Reichtümer und sozialen Werte Malis

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9. Apr. 2008

Begegnungsreise 2007

Es ist schon ganz lang her und ist in dieser Weise auch nie wieder geschehen. Nach meinem Wissen hat sich auch der Stuhlgang aller betroffenen Personen, also aller, wieder normalisiert und auch das diagnostizierte Malaria des Autors hat sich nie wieder bemerkbar gemacht. Liebe und Lariam ließen drei Persönlichkeiten nicht bis zum Ende durchhalten.
Sie wundern sich, was Sie da Schräges lesen? Den Bericht über jenen initialen Zündfunken des Vereins Babili, auf dessen Website Sie sich gerade befinden und für den Sie sich, gelinde gesagt, ja irgendwie interessieren. Es trug sich zu wie folgt:

Ab Herbst 2004 leisteten Teresa Moser und Magdalena Prem jeweils ein soziales Jahr in [der Gemeinschaft der Seligpreisungen in] Bamako in Mali. Bei einem erneuten Besuch in Mali, im Jahr darauf, wurde Teresa von Pater Alexandre eingeladen, eine Begegnungsreise zu veranstalten. In einem längeren Prozess wurden elf Interessenten gewonnen, von Schülern bis zu Berufstätigen, großteils jedoch Studenten.

Am 5.8.2007 ging es von München über Paris los nach Bamako. Am Flughafen und seinem Parkplatz mitsamt Gepäckträgern herrschte Chaos. Schnell wurde man in eine Klosteranlage von Verbe de Vie evakuiert. Dort wurde zuerst die nach Bier duftende Wäsche getrocknet und, in Absenz jeglicher zweisprachiger Personen am späteren Abend, erste Laufversuche auf frankophonem Terrain gemacht.

Roland konnte selbst seine ausschließlich langärmlige Bekleidung nicht vor den horrenden Zuständen am hiesigen Markt schützen und die Begrüßungsrituale kamen uns damals schon etwas langwierig und mühsam vor. Besucht wurden ein Straßenkinderzentrum, ein Heim für (zu) junge schwangere Mädchen und zahlreiche Spektakel mit Tanz und Musik.

Gerade als man sich zwar auch an diese Zustände noch nicht gewöhnt hatte, wurde ein schrottreifer Kleinbus (mit mitreisendem Mechaniker für alle Fälle) bestiegen und die Reise führte ins Landesinnere; nach einem intensiven Aufenthalt in San und anderswo, von wo aus die Welt über die Schönheit des Bodensees unterrichtet und Michel als „Ingenieur de min de montagne“ angehimmelt wurde, kamen wir nach Mandiakuy.

Zwar kamen wir rechtzeitig zum Fest Mariä Himmelfahrt an und repräsentierten auch inbrünstig die heimische Volkskultur, von der Firmung am Festtage mussten sich allerdings allesamt mehrfach absentieren, jene „consitence de mierde“ forderte ihren Tribut. Griots besangen uns mit ihren Lobliedern und die Tombola mit österreichischen Werbegeschenken entzückte jung und alt.

Vermutlich hatte ich mein Antimalariamedikament von dem Doktor, der sich einen Affen als Haustier hielt und in den sich alle Mädchen verliebten, schon verschrieben bekommen, als es sodann in die beiden Dörfer Bokuy und Perakuy ging. Hier ereignete sich die Mehrzahl der prägenden Erlebnisse:

Roland schnitt sich endlich seine langen Ärmel ab und musste Würmer in der Sauce essen, alle Männer leisteten generell Feldarbeit und die Mädels mussten händisch Hirse mahlen, Klemens riss den Brunnenkübel ab, abends gab’s Disco vor dem Haus aus der Autobatterie, der Pferdeanhänger trug die Marke Peugeot und sonntags gingen alle in die Kirche, nur die Hälfte in die katholische und die andere Hälfte in die protestantische.

Hier waren wir sozusagen zu Hause in christlichem Gebiet, ebenso wie zurück in Mandiakuy oder in San, wo wir uns abschließend alle ehelichten und die „Frundschaft“ überreicht bekamen. Dafür waren die Muezzins in Mopti wie auch dem Rest des Landes sicherlich in der Mehrzahl.

Mopti, das war jene Handelsstadt am Rande des Bani und des Niger, wo wir aufdringliche Händler abwehren mussten und Fischer besuchen durften. Irgendwo in dieser Region war auch eine Brücke eingestürzt und dafür ein Fährendienst eingerichtet; den vierstündigen Umweg musste nur das Auto machen.

Und bald reifte im Autor auch der Mut, bewusst und aufdringlich nach Hunger zu suchen: Fast überall wurde ja Fleisch für uns gekocht und am Rückweg hatten wir oft alle Hände voll zu tun, die geschenkten Hühner und Gockel an deren Füßen nach Hause zu tragen. „Wo hungern Menschen?“, fragte ich ganz provokant. In diesem Jahr war die Ernte gut und die Vorräte noch nicht aufgebraucht, also alles ruhig. Doch wenn, wie im Jahr 2011, zu wenig Regen fällt, dann ist die Ernte schlecht, die Menschen essen zu wenig oder falsches, schwächen ihr Immunsystem, werden krank und haben dann nicht mehr das Geld zum Arzt zu gehen oder das verschriebene Medikament zu kaufen.

Dies war einer der Hauptgründe, warum wir damals, nach Abschluss des touristischen Dogon-Programms, sagten, dass wir so nicht gehen können sondern etwas tun müssen. Resultat wurde jener Verein, auf dessen Website Sie sich – immer noch - befinden.

Im Anschluss an die Reise verfassten wir ein Reisetagebuch, das wir damals verkaufen wollten. Möchten Sie jene Legenden und Skandale lesen, dann schreiben Sie bitte an . Gerne lassen wir es Ihnen (unentgeltlich) zukommen.

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